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Darum geht es

Die Chemotherapie ist eine Behandlung mit bestimmten Medikamenten (sogenannte Zytostatika), die das Wachstum von Krebszellen hemmen sollen. Hierbei kommen bei verschiedenen Krebsarten verschiedene Chemotherapien zur Anwendung. Bei Prostatakrebs werden diese Medikamente im metastasierten Krankheitsstadium eingesetzt.

Abgebildet ist eine Infusionsflasche. Im Hintergrund ist ein Patient zu sehen.
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Steckbrief Chemotherapie

  • Behandlung von Prostatakrebs im metastasierten Stadium
  • Systemisch: Das Medikament wirkt im ganzen Körper und bekämpft somit sowohl den Primärtumor als auch Metastasen (Tochtergeschwülste)
  • Mögliche Therapieziele: Krankheitsfortschritt verzögern, Leben verlängern, Lebensqualität verbessern oder erhalten (individuell für jeden Patienten)  

Die Chemotherapie wirkt im ganzen Körper

Mit einer Chemotherapie soll die Zellteilung von schnell und unkontrolliert wachsenden Krebszellen verhindert werden. 
Man bezeichnet diese Art der Therapie, die im Gegensatz zu einer lokalen Therapie im ganzen Körper wirkt, als systemische Therapie. Dadurch werden auch Krebszellen erreicht, die z. B. durch eine Operation nicht gezielt behandelt werden können. Die eingesetzten Zytostatika wirken demnach sowohl gegen den Ursprungstumor in der Prostata als auch gegen bereits entstandene Metastasen.1,2 Da aber auch andere, sich teilende nicht tumoröse Körperzellen in ihrem Wachstum gehemmt werden, kann es je nach eingesetztem Medikament unter Umständen zu Nebenwirkungen wie Haarausfall oder Verdauungsproblemen kommen. 

Die Abbildung zeigt schematisch, wie Taxan-haltige Chemotherapeutika das Krebswachstum hemmen, indem sie die Zellteilung von Prostatakrebszellen unterbinden.

Ziel einer Chemotherapie beim metastasierten Prostatakrebs

Ein Mann sitzt auf dem Sofa. Er hält auf den Beinen ein Laptop.
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Bei Prostatakrebs wird die Chemotherapie im metastasierten Stadium und somit in der Regel palliativ eingesetzt. Das bedeutet, ihr Ziel ist nicht die Heilung, sondern ein Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen. Es geht darum, Beschwerden zu lindern, Komplikationen zu vermeiden und das Leben unter Aufrechterhaltung der Lebensqualität zu verlängern.1,3 

Für wen kommt eine Chemotherapie infrage?

Empfohlen wird die Chemotherapie Männern mit fortgeschrittenem metastasiertem Prostatakrebs entweder in Kombination mit einer Hormontherapie oder wenn der Krebs trotz Hormonentzug weiterwächst (man spricht dann von hormonresistentem Krebs).

Ob eine Chemotherapie im Einzelfall sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z. B. dem Alter und dem allgemeinen Gesundheitszustand.3 Die Entscheidung für oder gegen eine Chemotherapie sollten Sie gemeinsam mit dem*der behandelnden Ärzt*in treffen. Für Patienten mit metastasiertem hormonresistentem Prostatakrebs gibt es nach einer Chemotherapie weitere Therapieoptionen. Je nach Allgemeinzustand und individueller Situation können dies z. B. hormonelle Wirkstoffe, eine Chemotherapie mit einem anderen Wirkstoff, eine Radionuklidtherapie, eine PARP-Inhibition oder eine Radioligandentherapie sein.

Metastasierter Prostatakrebs bei Männern mit gutem Gesundheitszustand

Früher wurde eine Chemotherapie erst eingesetzt, wenn der Krebs nicht mehr auf den Hormonentzug (ADT) reagierte. Heute empfehlen Ärzt*innen Patienten mit metastasiertem Prostatakrebs, die sich in einem guten körperlichen Zustand befinden, teilweise eine kombinierte Behandlung aus hormoneller Therapie und Chemotherapie. Studien konnten zeigen, dass diese Kombinationstherapie das Leben von Männern mit metastasiertem Prostatakrebs verlängern kann.3 

So kann eine Chemotherapie ablaufen

Ein Patient liegt in einem Bett und die Schwester bereitet eine Infusion vor.
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Eine Chemotherapie wird in Zyklen verabreicht. Das bedeutet, zwischen mehreren Gaben in festen zeitlichen Abständen liegt jeweils eine Pause, in der sich der Körper erholen kann. Das Chemotherapeutikum, ein sogenanntes Zytostatikum, wird in der Behandlung des Prostatakarzinoms in der Regel als Infusion über eine Vene verabreicht. Bei den verwendeten Chemotherapeutika findet diese in der Regel alle drei Wochen statt, bis die Behandlung beendet ist. Die Therapie kann ambulant oder stationär in einer onkologischen Praxis oder in einer Klinik stattfinden.1–4

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Quellen:

  1. Krebsinformationsdienst. Prostatakrebs – Hormontherapie bei Prostatakrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/prostatakrebs/therapie/hormontherapie.php. Abgerufen am 08.08.2023.
  2. Prostata Hilfe Deutschland. Chemotherapie bei Prostatakrebs – für wen? https://www.prostata-hilfe-deutschland.de/prostata-news/chemotherapie-prostatakrebs. Abgerufen am 08.08.2023.
  3. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF). Patientenleitlinie II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. Vierte Auflage, 2018. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Prostatakrebs_2-184-0011web.pdf. Abgerufen am 08.08.2023.
  4. Deutsche Gesellschaft für Urologie u. a. S3-Leitlinie Prostatakarzinom. Stand Oktober 2021. https://register.awmf.org/assets/guidelines/043-022OLl_S3_Prostatakarzinom_2021-10.pdf. Abgerufen am 18.09.2023.