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Darum geht es

Knochenmetastasen treten häufig bei fortgeschrittenem Prostatakrebs auf und können schmerzhaft sein. Die Radionuklidtherapie zerstört gezielt Krebszellen in den Knochen. Damit können Schmerzen durch Knochenmetastasen gelindert und Komplikationen wie Knochenbrüche hinausgezögert werden. 

Ein Mann liegt auf einer Liege und wird untersucht.

Steckbrief Radionuklidtherapie

  • Behandlung von schmerzhaften Knochenmetastasen beim metastasierten hormonresistenten Prostatakrebs (mCRPC)
  • Voraussetzung: Je nach angewandtem Medikament müssen bestimmte Vortherapien durchlaufen oder zusätzliche Voraussetzungen erfüllt sein 
  • Zielgerichtet: radioaktives Medikament, das im Knochengewebe rund um Knochenmetastasen wirken soll
  • Mögliche Therapieziele: Krankheitsfortschritt verzögern, Leben verlängern, Lebensqualität verbessern oder erhalten (individuell für jeden Patienten) 

Knochenmetastasen beim Prostatakrebs

Im Laufe einer Krebserkrankung kann sich der Tumor auf andere Bereiche des Körpers ausbreiten. Bei Patienten mit Prostatakrebs entwickeln sich diese Absiedlungen (Metastasen) häufig auch in den Knochen.1 Erste Anzeichen für Knochenmetastasen können Schmerzen im Rücken, in den Armen oder Beinen sein. Häufige Knochenbrüche können ebenfalls auf Knochenmetastasen hindeuten.2 Zögern Sie also nicht, Ihre*n Ärzt*in bei Beschwerden oder Schmerzen anzusprechen. 

Knochenmetastasen können sehr schmerzhaft sein. In dieser Situation kann eine gezielte Behandlung der Knochenmetastasen hilfreich sein und Beschwerden lindern. Dafür wird die sogenannte Radionuklidtherapie angewendet.3 

Wie funktioniert die Radionuklidtherapie?

Für die Radionuklidtherapie wird ein radioaktives Medikament (das Radionuklid) verwendet. Radioaktiv bedeutet, es gibt eine hohe ionisierende Strahlung ab, die eine so starke Energie besitzt, dass sie Zellen zerstören kann. Zur Therapie wird das Radionuklid daher in den Blutkreislauf gespritzt, um die Krebszellen und Metastasen „von innen“ zu bestrahlen.3 Bei dieser Art von Therapie ist es sehr wichtig, die Strahlung also möglichst gezielt an den Ort des Tumors oder der Metastasen zu bringen und dort zu halten, um umliegendes Gewebe oder Organe weitestgehend vor Strahlenschäden zu schützen.4

 

Eine Schwester bereitet eine Infusion vor.

Behandlung von Knochenmetastasen

Das Radionuklid reichert sich an einer Knochenmetastase an und setzt dort radioaktive Strahlung frei.
Das Radionuklid kann durch radioaktive Strahlung Krebszellen in den Metastasen zerstören.

Es gibt verschiedene Radionuklide. Bei Prostatakrebs wird die Radionuklidtherapie ausschließlich bei mCRPC-Patienten mit symptomatischen (also schmerzhaften) Knochenmetastasen nach Erhalt von mindestens zwei vorausgehenden systemischen Therapien eingesetzt. Zudem dürfen keine weiteren Metastasen in anderen Organen oder den Lymphknoten vorliegen. Ob letzteres bei Ihnen der Fall ist, kann mit einem bildgebenden Verfahren überprüft werden. Außerdem sollten vor der Behandlung die aktuellen Blutwerte bestimmt werden.4

Die Radionuklidtherapie wird von Fachärzt*innen für Nuklearmedizin durchgeführt und kann bei Bedarf mehrmals wiederholt werden.5 Je nach Patient können bis zu sechs Dosen des Medikaments in einem Abstand von vier Wochen verabreicht werden.4,5 Über einen intravenösen Zugang wird das Radionuklid in den Blutkreislauf gebracht. Im Körper lagert sich das Arzneimittel dort an, wo der Tumor gerade im Knochen besonders aktiv ist, das heißt in neu gebildetem Knochengewebe innerhalb von Metastasen (Abb. 1).5 Dort setzt das Radionuklid seine radioaktive Strahlung ab und zerstört gezielt die Krebszellen in der direkten Umgebung (Abb. 2).5,6 Durch die kurze Reichweite der radioaktiven Strahlung wirkt die Therapie vor allem für Krebszellen und schont das Nachbargewebe und Knochenstrukturen.5

Den Knochen stabilisieren 

Bisphosphonate sind Medikamente, die bei Knochenmetastasen zum Einsatz kommen. Sie sollen die Knochen stabilisieren und das Risiko für Knochenbrüche reduzieren. Bisphosphonate werden häufig bei Osteoporose eingesetzt. Auch Antikörper werden eingesetzt, um dem Knochenabbau entgegenzuwirken. Da Bisphosphonate schwere Schäden am Kieferknochen auslösen können, ist eine Absprache und regelmäßige Kontrolle beim*bei der Zahnärzt*in notwendig.

Nach der Behandlung

Die Radionuklidtherapie wird in der Regel ambulant an einem Tag in der nuklearmedizinischen Abteilung einer Klinik oder nuklearmedizinischen Praxis durchgeführt. Dort gelten üblicherweise besondere Hygiene- und Strahlenschutzvorschriften, um Sie und das medizinische Personal vor Strahlenbelastung zu schützen. 

Die Abbildung zeigt die Illustration eines Infusionsbeutels

Die Therapie wird per Infusion in einer Klinik mit nuklearmedizinischer Station verabreicht. In der Regel können Patienten am Tag der Behandlung wieder nach Hause gehen.5,6

Die Abbildung zeigt die Illustration eines Kalenderblatts und einer Spritze

In der Regel wird die Therapie bis zu sechs Mal in einem Abstand von vier Wochen verabreicht.6

Icon von zwei Händen unter einem Wasserhahn

Zweimaliges Waschen der Hände nach der Toilettenbenutzung. 4,6 

Icon einer Toilette

Vermeidung des Kontakts mit Körperflüssigkeiten wie Stuhl oder Urin.4,6 

Die meisten therapeutisch genutzten radioaktiven Substanzen zerfallen innerhalb weniger Stunden oder Tage in nicht-strahlende Teilchen.4

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Quellen:  

  1. Krebsinformationsdienst. Metastasen bei Krebs – Knochenmetastasen. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/metastasen/knochenmetastasen/index.php. Abgerufen am 07.08.2024.
  2. Krebsinformationsdienst. Metastasen bei Krebs – Symptome und Diagnostik bei Knochenmetastasen. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/metastasen/knochenmetastasen/symptome.php. Abgerufen am 07.08.2024.
  3. Krebsinformationsdienst. Metastasen bei Krebs – Therapie von Knochenmetastasen: Behandlungsverfahren und Nebenwirkungen. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/metastasen/knochenmetastasen/behandlung.php. Abgerufen am 07.08.2024.
  4. Krebsinformationsdienst. Behandlung – Nuklearmedizin: Durchführung, Nebenwirkungen. https://www.krebsinformationsdienst.de/behandlung/strahlentherapie-nuklearmedizin/nuklearmedizin-nebenwirkungen.php. Abgerufen am 07.08.2024.
  5. UKS, Nuklearmedizin. Radionuklidtherapie in der Klinik für Nuklearmedizin am UKS. https://www.uks.eu/kliniken-einrichtungen/radiodiagnostik-nuklearmedizin-strahlentherapie/nuklearmedizin/schwerpunkte/radionuklidtherapie. Abgerufen am 15.11.2024.
  6. Krebsinformationsdienst. Prostatakrebs – Bestrahlung bei Prostatakrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/prostatakrebs/therapie/bestrahlung.php. Abgerufen am 07.08.2024.