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Darum geht es

Die Abkürzung mHSPC steht für metastasiertes hormonsensitives Prostatakarzinom. In diesem Stadium hat sich der Krebs von der Prostata in andere Körperregionen ausgebreitet (metastasiert) und reagiert noch auf Hormontherapien (hormonsensitiv). Eine Heilung ist in dieser Situation zwar nicht mehr möglich, jedoch können immer mehr Männer viele Jahre mit der Erkrankung leben.1,2 Um die geeignete Therapie zu finden, ist eine genaue Diagnose der Ausdehnung und Aggressivität des Tumors notwendig.1

Ein älterer Herr blickt in die Kamera.
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Steckbrief mHSPC

  • Fortgeschrittenes Stadium des Prostatakarzinoms
  • Metastasiert: Tochtergeschwülste in Lymphknoten, Knochen oder Organen
  • Hormonsensitiv: Der Tumor spricht auf eine Hormontherapie an
  • Therapieziel: Tumorwachstum verzögern, Ausbreitung hemmen, Lebensqualität erhalten

Metastasen bei Prostatakrebs

Metastasiert bedeutet, dass sich Krebszellen von der Prostata gelöst haben und in andere Teile des Körpers gewandert sind. Dies ist ein Zeichen dafür, dass der Krebs fortgeschritten ist. Die Tumorzellen breiten sich über das Blut oder die Lymphbahnen aus.Tumor-Absiedlungen (Metastasen) können in Lymphknoten, Knochen oder Organen vorliegen. Die Behandlung kann variieren, abhängig davon, wo sich die Metastasen befinden, wie groß sie sind und wie viele es sind. Nicht alle Metastasen verursachen auch Beschwerden.3

Dargestellt ist ein Körper mit Skelett und inneren Organen. An Lymphknoten, Knochen, Leber und Lunge sind Markierungen als Symbol dafür angebracht, wo Metastasen bei Prostatakarzinom auftreten können.
Novartis

Hormonsensitiv als therapeutische Chance

Dargestellt ist Testosteron als Schlüssel, der an die Krebszelle als Schloss andockt und zur vermehrten Teilung der Zelle anregt.
Novartis

Bei fast allen Patienten benötigen die Tumorzellen männliche Geschlechtshormone (Androgene), um zu wachsen, vor allem Testosteron.4 Für diese Wirkung muss das Hormon an entsprechende Rezeptoren auf den Tumorzellen andocken wie ein Schlüssel ins Schloss (Abb. 2).

Ist der Tumor hormonsensitiv, bedeutet das, dass ein Entzug von Hormonen wirksam ist und therapeutisch eingesetzt werden kann, um das Tumorwachstum zu verlangsamen.

Mögliche Symptome beim mHSPC

Die meisten Patienten, bei denen ein mHSPC festgestellt wird, hatten bereits vorher eine Prostatakrebs-Diagnose und eine Behandlung; bei ihnen ist der Krebs trotz Therapie zurückgekehrt (Rezidiv). Bei den anderen Patienten ist das mHSPC die Erstdiagnose.2

Wenn Sie Beschwerden haben, besprechen Sie diese mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in. Dies ermöglicht eine gezielte Behandlung zur Linderung der Symptome und zur Verbesserung Ihrer Lebensqualität.

Auflistung der möglichen Symptome beim fortgeschrittenen Prostatakarzinom.
Novartis

Diagnostik beim mHSPC

Ein Labormitarbeiter sitzt vor einem Prüfgerät.
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Eine gründliche Diagnostik hilft Ärzt*innen, einen passenden Behandlungsplan zu entwickeln. Sie ist außerdem die Voraussetzung für eine Aussage über einen möglichen Krankheitsverlauf (Prognose).

In der Diagnostik werden die Ausdehnung und die Charakteristika wie z. B. die Aggressivität der Erkrankung untersucht. Mit diesen Informationen wird der Tumor einem Krankheitsstadium zugeordnet (Staging).6

Für die Stadieneinteilung und die Risikobewertung des Prostatakarzinoms werden das TNM-System, der Gleason-Score und die Werte des prostataspezifischen Antigens (PSA-Wert) herangezogen. Mittels Bildgebung wird erhoben, wie stark der Tumor gestreut hat, also wo die Fernmetastasen liegen, wie groß sie sind und wie viele es sind (Metastasenlast).2 Eine möglichst präzise Bildgebung ist dabei von größter Bedeutung. Die bildgebenden Untersuchungen dienen später auch dazu, festzustellen, ob die Therapie anschlägt.

Die einzelnen Untersuchungsergebnisse werden im Befund zusammengefasst. Lassen Sie sich Ihre Ergebnisse von Ihrem*Ihrer Ärzt*in ausführlich erklären, bis Sie alles verstanden haben. Nur so haben Sie eine fundierte Basis, um Ihre Behandlung mitentscheiden zu können.

Wichtige Aspekte bei der Erstellung der Diagnose

  • Zum Staging gehören z. B. die Größe des Ursprungstumors sowie die Ausbreitung.
  • Unter Grading versteht man die Beschreibung, wie aggressiv die Tumorzellen sind.
  • Die Beurteilung der Metastasierung erfolgt im Wesentlichen mittels Bildgebung.

Stadieneinteilung und Risikobewertung des Prostatakarzinoms3

Ein Mann und eine Frau stehen vor einem Bildschirm und betrachten eine Bildaufnahme.
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Das TNM-Staging beim mHSPC zeigt vor allem, wie fortgeschritten die Krebserkrankung ist

Wie stark ist die Ausdehnung des Ursprungstumors (Primärtumor)? (T1 bis T4)
N  Hat sich der Krebs in nahe gelegene Lymphknoten ausgebreitet? (NX, N0, N1)
M  Hat der Krebs in anderen Teilen des Körpers Metastasen gebildet? (M0, M1)
M1a, M1b und M1c weisen auf Metastasen in unterschiedlichen Regionen hin (z. B. in Lymphknoten außerhalb des Beckens, in Knochen oder Organen).

Der Gleason-Score beschreibt, wie aggressiv die Erkrankung ist

Der Score ist ein Einstufungssystem auf Basis einer Gewebeprobe (Biopsie). Eine Zahl von 6–10 gibt an, wie stark sich die untersuchten Krebszellen von gesunden Zellen der Prostata unterscheiden. Je stärker sie sich unterscheiden (Score z. B. 8–10), desto aggressiver ist die Erkrankung.6,7

Der PSA-Wert als Hinweis auf einen Krankheitsverlauf

Höhere PSA-Blutwerte zum Zeitpunkt der Diagnose können ein Indikator für ein größeres Risiko sein.
Im Kontext von mHSPC ist ein steigender PSA-Wert trotz Hormontherapie ein möglicher Hinweis darauf, dass der Krebs fortschreitet.

Stadium I bis IV

Prostatakrebs-Stadien werden auch häufig mit den Stufen I bis IV beschrieben. Stufe IV bezeichnet das metastasierte Stadium. Dieses Einteilungssystem ist die Klassifizierung nach UICC (Union internationale contre le cancer) und fasst die TNM-Einstufungen zusammen:6

  • Stadium I: T1–2a N0 M0
  • Stadium II: T2b–c N0 M0
  • Stadium III: T3 N0 M0
  • Stadium IV: T4 N0 M0 oder T1–4 N1 M0 oder T1–4 N0–1 M1

Gut zu wissen!

In der Diagnostik des mHSPC werden neben den konventionellen Methoden zunehmend moderne bildgebende Verfahren eingesetzt. Weitere Details zu den bildgebenden Verfahren finden Sie im Abschnitt Diagnose.

Therapieziel: Tumorwachstum verzögern, Ausbreitung hemmen, Lebensqualität erhalten1

Ziel der Therapie ist es, die Erkrankung über Monate und oft sogar Jahre aufzuhalten, im besten Fall bildet sich der Tumor sogar teilweise zurück. Schlägt die Therapie gut an, lassen möglicherweise vorhandene Schmerzen nach oder hören sogar ganz auf.3

Ein älterer Mann und eine Frau gehen auf einem Waldweg spazieren.
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Behandlung des mHSPC

Zentrales Element der Behandlung des mHSPC ist die Androgendeprivationstherapie (ADT), auch Hormonentzugstherapie genannt. Die Hormonentzugstherapie soll vor allem den Wachstumsreiz auf den Tumor durch die Androgene (Testosteron) stoppen.

In vielen Fällen werden bei Patienten mit mHSPC heute Therapien kombiniert angewandt, z. B. eine Kombination aus Hormonentzugstherapie und Chemotherapie oder aus Hormonentzug und Hormonsubstanzen der 2. Generation.9 Durch die Kombination mit einer Chemotherapie oder neuen Hormonsubstanzen der 2. Generation kann sich die Wirksamkeit der Gesamtbehandlung erhöhen.9

Ein Patient sitzt einem Arzt gegenüber und die beiden sind im Gespräch.
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Weitere mögliche Therapien bei mHSPC sind:

  • Bestrahlung1
  • Unterstützende (supportive) medikamentöse Therapien, z. B. bei Schmerzen oder Nebenwirkungen1
  • Abwartendes Beobachten (watchful waiting): Der Prostatakrebs wird nicht behandelt, um therapiebedingte Nebenwirkungen zu ersparen. Treten Beschwerden auf, werden diese behandelt, nicht der Krebs selbst.1,10

Die Therapiemöglichkeiten beim mHSPC sind vielfältig. Welche Behandlung zu welchem Zeitpunkt sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie:

  • Stadium und Aggressivität der Erkrankung
  • Dem Gesundheitszustand des Patienten
  • Vorhandenen Beschwerden durch den Krebs
  • Abwägung von möglichen Nebenwirkungen und Lebensqualität10
  • Patientenwunsch9

Sprechen Sie mit Ihrem*Ihrer Ärzt*in, welche Möglichkeiten es für Ihre Situation gibt und welche Behandlung am besten für Sie passt.

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 Medizinischer Infoservice Novartis

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Quellen:

  1. Leitlinienprogramm Onkologie (Deutsche Krebsgesellschaft, Deutsche Krebshilfe, AWMF). Patientenleitlinie II – Lokal fortgeschrittenes und metastasiertes Prostatakarzinom. Vierte Auflage, 2018. https://www.leitlinienprogramm-onkologie.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Patientenleitlinien/Patientenleitlinie_Prostatakrebs_2-184-0011web.pdf. Abgerufen am 10.07.2023.
  2. Krausewitz P., Ritter M., Essler M. Diagnostik und Stadieneinteilung beim metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinom. Urologie. 2023 Apr; 62(4): 347–353.
  3. Krebsinformationsdienst. Prostatakrebs – Fortgeschrittenes Stadium. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/prostatakrebs/stadium-fortgeschritten.php. Abgerufen am 10.07.2023.
  4. Krebsinformationsdienst. Prostatakrebs. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/prostatakrebs/index.php. Abgerufen am 10.07.2023.
  5. Krebsinformationsdienst. Prostatakrebs – Symptome. https://www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/prostatakrebs/symptome.php. Abgerufen am 10.07.2023.
  6. Krebsgesellschaft.de. Prostatakrebs – Klassifikation des Krankheitsstadiums. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/klassifikation-des-krankheitsstadiums.html. Abgerufen am 10.07.2023.
  7. DocCheck Flexikon. Gleason-Score. https://flexikon.doccheck.com/de/Gleason-Score. Abgerufen am 10.07.2023.
  8. DocCheck Flexikon. PSMA. https://flexikon.doccheck.com/de/Prostataspezifisches_Membranantigen. Abgerufen am 10.07.2023.
  9. Merseburger A. Therapie des metastasierten hormonsensitiven Prostatakarzinoms. Dtsch Arztebl Int 2022; 119: 622–32.
  10. Krebsgesellschaft.de. Prostatakrebs – Behandlung im fortgeschrittenen Stadium. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/therapie/behandlung-im-fortgeschrittenen-stadium.html. Abgerufen am 10.07.2023.